Spätestens am Silvesterabend hat bestimmt jeder schon einmal die Frage gestellt bekommen: „Was sind denn deine Vorsätze für das neue Jahr?“ Letzten Endes wird dann oft das gleiche geantwortet, wie auch die Jahre zuvor: Gesünder essen, sich mehr bewegen, öfter die Freunde treffen und sich weniger stressen lassen. Wenn wir jedoch ehrlich zu uns selber sind, wird kaum einer dieser Vorsätze im neuen Jahr tatsächlich konsequent verfolgt und in die Tat umgesetzt. Und spätestens jetzt, mit Beginn eines neuen Jahrzehnts, kann man sich einmal die Frage stellen, wie sinnvoll Neujahrsvorsätze eigentlich sind.
Der Beginn eines neuen Jahres wird von vielen Menschen als Anlass genommen, im eigenen Leben bestimmte Dinge zu ändern oder zu optimieren. Das kann sowohl im persönlichen Bereich, als auch im Beruf sein. Sogenannte Neujahrsvorsätze werden als Ziele formuliert, die im Laufe des neuen Jahres erreicht werden sollen. Dabei gibt es kein richtig oder falsch für Neujahrsvorsätze. Wichtig ist, dass sich jede Person ihre eigenen Ziele steckt. Und hier kommt der entscheidende Punkt: Dafür muss erst einmal gründlich reflektiert werden, in welchen Bereichen des eigenen Lebens etwas verändert oder optimiert werden soll, und auch wo man schon zufrieden ist.
Bei 50 Prozent der Personen scheitern die Neujahrsvorsätze bereits in den ersten drei Monaten. Das kann verschiedene Gründe haben. Sind die vorgenommenen Ziele nicht gut durchdacht oder passen nicht zur eigenen Persönlichkeit, fällt es einem schwer, diese auch zu befolgen. Die Selbstreflexion und daraus resultierende Vorsätze sind hier also das A und O. Auch zu viele Vorsätze auf einmal können der Grund sein, dass die eigenen Vorsätze scheitern. Das liegt daran, dass viele Vorsätze Druck aufbauen, auch wenn dieser hausgemacht ist. Besser ist es also, sich vorher zu überlegen, wann man welches Ziel in Angriff nehmen möchte. So lassen sich die guten Vorsätze staffeln und man steht nicht im Januar vor einem großen Berg an guten Vorsätzen. Zudem sollte man sich überlegen, warum die Vorhaben überhaupt gefasst werden: Möchte ich tatsächlich etwas verändern oder habe ich die Vorsätze nur aufgrund von äußerem Druck festgelegt?
Auf keinen Fall! Stattdessen kommt es auf die richtige Umsetzung der eigenen und vor allem der gut durchdachten Vorsätze an. Konkrete Projekte zu planen, die einem wirklich am Herzen liegen, machen das tatsächliche Umsetzen schon um ein vielfaches leichter. Weiterhin sollten die gesteckten Ziele häppchenweise in Angriff genommen werden. So kommt man schneller zu einem ersten Ergebnis und kann motiviert weitere Ziele in Angriff nehmen. Und diese kleinen Erfolge können für den extra Motivationsschub auch gefeiert werden. Trotzdem muss man sich auch eingestehen, wenn man ein Ziel nicht wie geplant umsetzen konnte. Das kann passieren und ist auch gar nicht dramatisch. Um den Druck auf sich selber zu reduzieren, sollte auch Scheitern erlaubt sein. Denn Stress ist sicherlich kein Faktor, den man gerne im neuen Jahr erhöhen möchte.
Also: Neujahrsvorsätze sollten vorher gut durchdacht werden. Was passt zu mir und was möchte ich im nächsten Jahr beruflich oder privat erreichen? Werden diese Fragen mit den gesteckten Zielen beantwortet, kann auch (fast) kein Frust aufgrund von wieder einmal gescheiterten Vorsätzen aufkommen. Und wenn ihr euch jetzt denkt: „Oh Mist, meine Vorsätze passen eigentlich gar nicht zu mir!“, dann überarbeitet eure Ziele doch noch einmal. Auch wenn es Neujahrsvorsatz heißt bedeutet das ja nicht, dass ein Vorsatz von Neujahr bis Silvester unverändert bleiben muss. Schließlich liegt fast das ganze neue Jahr noch vor euch. Also auf gehts: Fasst eure Ziele ins Auge, überwindet den inneren Schweinehund und gestaltet euer Jahr 2020 so, wie ihr es möchtet!